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„Erst stirbt der Wald…“

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Spätestens mit der SPIEGEL-Reihe „Der Wald stirbt“ im November 1981 steht das Thema „Waldsterben“ im Mittelpunkt einer breiten, öffentlichen Debatte. Wie kein Umweltproblem zuvor beschäftigt es die Menschen in der Bundesrepublik. Der von Forstwissenschafltern ausgelöste Alarm zeigt eine enorme Wirkung: Waldschadensforschung, Medien, Politik, Wirtschaft und zahlreiche umweltpolitische Gruppierungen melden sich in einer heftig geführten Auseinandersetzung zu Wort. Bilder entnadelter Tannen und Szenarien kahler Berghänge versetzen eine ganze Gesellschaft in Alarmbereitschaft. Große Teile der Bevölkerung werden zum Schutz des Waldes aktiv.

Das DFG-Projekt Waldsterben an der Universität Freiburg und die Ausstellung „Erst stirbt der Wald…“ setzten sich erfolgreich mit der Problematik Waldsterben in den 80er-Jahren auseinander.

Angstreiser und Lamettasyndrom

Anfang der 1980er Jahre schlagen Forstwissenschaftler Alarm. Sie beobachten rasch zunehmende Nadel- und Blattverluste, Vergilbungen und Bodenversauerungen, die in dieser Größenordnung neu sind. Luftschadstoffe werden als zentrale Auslöser identifiziert. Das Waldsterben wird zum wichtigen Thema der Ökosystemforschung.

„Ein ökologisches Hiroshima“

erst stirbt der waldPresse, Hörfunk und Fernsehen greifen die alarmierenden Prognosen vom sterbenden Wald auf. In den Jahren 1982 bis 1985 erscheinen fast täglich Berichte und Bilder, die in drastischen Farben über den Zustand des Waldes informieren, von Aktionen gegen das Waldsterben berichten und über Hilfsmaßnahmen aufklären. Schlagzeilen beschwören die Apokalypse.

„Erst stirbt der Wald, dann der Mensch“

Für die Umweltbewegung wird das Waldsterben zum Fanal. Es mobilisiert in kurzer Zeit ein breites Spektrum von Personen und Verbänden, die zu raschem politischen Handeln und zum Schutz der Umwelt aufrufen. Die Angst, dass mit dem Sterben der Bäume auch die menschliche Existenz bedroht ist, mündet in teilweise spektakuläre Aktionen lokaler und überregionaler Gruppierungen.

Ernstfall in der Umweltpolitik

erst stirbt der wald krankes blattPolitiker aller Parteien sind sich in der Sorge um den Wald einig – über das, was zu tun ist, herrscht allerdings Uneinigkeit. In einer Situation, in der die Medienberichte immer dramatischer ausfallen, Wissenschaftler unablässig warnen und der gesellschaftliche Druck zunimmt, werden trotz Widerständen aus der Wirtschaft eine Vielzahl umweltpolitischer Maßnahmen getroffen.

Schwarzwald ade?

Das Waldsterben ist für den Schwarzwald nicht nur ein Umweltproblem. Waldbesitzer und Landwirte beklagen den sinkenden Wert des Waldes. Der Fremdenverkehr fürchtet um das Image der Region. Vor diesem Hintergrund löst 1984 bereits eine Postkarte, die ein Schwarzwaldmädchen mit Gasmaske zeigt, einen Skandal aus.

Waldsterben und Ökobewusstsein

Die Sorge um den Wald erfasst Anfang der 1980er Jahre die Menschen in der Bundesrepublik. Viele sehen sich selbst und ihren Lebensstil für das Waldsterben verantwortlich. Im Laufe der Debatte bildet sich ein neues Umweltbewusstsein aus. In Familie, Nachbarschaft oder Schule – überall geht es darum, was der Einzelne in seinem Umfeld für die Umwelt tun kann.

Eine Debatte verändert das Land

erst stirbt der wald nachhaltige forstwirtschaftDie Ausstellung “Erst stirbt der Wald” zeichnet – 30 Jahre nach dem “Waldsterben” – die Vielschichtigkeit dieser Umweltdebatte nach. Transparente und Flugblätter, Werke bildender Künstler, Alltagsgegenstände, Film- und Tondokumente veranschaulichen, dass das Waldsterben mehr war als eine ausgebliebene Katastrophe: Es veränderte das Umweltbewusstsein in der Bundesrepublik nachhaltig und setzte einen gesellschaftlichen Prozess in Gang, der bis heute nachwirkt. In einer Situation der Unsicherheit, die Medien, Politik und Wissenschaft gleichermaßen überforderte, bot das Waldsterben Anlass, über die Beziehung zwischen Gesellschaft und Umwelt neu nachzudenken. Jenseits der bis heute geführten Diskussion um die Ursachen und der Frage, warum der deutsche Wald nicht gestorben ist – in ihren Folgen liegt die eigentliche Bedeutung der Waldsterbensdebatte.

Fazit

Die Debatte um das Waldsterben in den 80er-Jahren hat zu einem breiten gesellschaftlichen Konsens zur nachhaltigen Forstwirtschaft und den zugehörigen notwendigen Maßnahmen geführt. Dem deutschen Wald geht es – bis auf punktuelle Probleme – heute viel besser als in den 80er-Jahren. Eine weitere Besserung ist zu erwarten, da die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen, teilweise erst 50 Jahre nach deren ersten Einsatz zu erkennen ist. Die Debatte wirkt auch weiterhin nach und das ist gut so. Denn nur so bleibt Brennholz ein nachhaltiger und regenerativer Rohstoff, den man heute ohne schlechtes Gewissen als Wärmelieferant nutzen kann. Der Schulterschluss zwischen progressiven Umweltschützern und konservativen Kräften bei der Problematik Waldsterben ist dabei beispielhaft und sollte auch in der Zukunft bei anderen Themen Schule machen.

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